»Es gibt mehr als einen Zille: einen, der die typischen Illustrationen für Witzblätter machte und daneben einen anderen. Der andere zeichnete ganz ohne Nebenzweck und Hintergedanken. Zille war künstlerisch groß genug, um ungestraft eine besondere Absicht, also Tendenz, seinen Zeichnungen einfließen zu lassen. Seine begleitenden Worte zu seinen Zeichnungen sind schlagend, beißend, saftig. Dieser seltsamen Einheit von Bild und Wort verdankt er wohl zu allermeist seine ungeheure Popularität. Dann gibt es aber noch einen dritten Zille, und dieser ist mir der liebste. Der ist weder Humorist für Witzblätter noch Satiriker. Er ist restlos Künstler. Ein paar Linien, ein paar Striche, ein wenig Farbe mitunter – und es sind Meisterwerke.«
Käthe Kollwitz