The artworks by Eduard Leonhardi are not on view during the Wilhelm Müller exhibition.
Show diversity,
experience education

Joachim Böttcher

27. Nov 10 30. Jan 11

KI generiert: Das Bild zeigt eine abstrakte Zeichnung mit feinen, gewundenen Linien auf hellem Hintergrund. Es deutet möglicherweise eine Szene mit Booten an.»Insekt«, 2003, Bleistift auf Papier, 24 x 31,8 cm | © Joachim Böttcher

Die Ausstellung mit Malerei, Plastik und Zeichnungen setzte eine thematische Reihe fort, die einen konzeptionellen Schwerpunkt der Arbeit unseres Hauses bildet. Joachim Böttcher gehört wie Dieter Goltzsche und Harald Metzkes zu jenen Künstlern, die ihre Ausbildung an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste absolvierten und deren Weg schließlich nach Berlin führte, wo sie wesentliche Impulse für ihre Weiterentwicklung erfuhren. Unser Interesse gilt dabei besonders den »dresdnerischen Sedimenten« in den Werken dieser Künstler, dem Aufspüren möglicher kunsthistorischer Konstanten wie der »Dresdner Malweise«.

Unter diesem Blickwinkel nähern wir uns dem Werk Joachim Böttchers, der in Dresden bei Herbert Kunze und Gerhard Kettner Malerei und Grafik studierte und in Berlin, nach seiner Zeit als Meisterschüler Werner Stötzers, ein eigenständiges plastisches Oeuvre geschaffen hat.

»Joachim Böttchers Arbeit kreist um ein Thema, das ist ebenso komplex wie archaisch, ebenso unerschöpflich wie grundlegend. Es geht um die Tektonik des Bildes und dessen Verhältnisse zur Tektonik der Natur – der belebten wie der anorganischen. Man könnte das auch umgekehrt beschreiben: Es geht um die Beobachtung der Natur und die Erfindung einer Form, die deren Organisation nicht wiederholt, schon gar nicht abbildet, sondern ihre Prinzipien in räumlichen und flächigen Gebilden neu erschafft. Skulptur, Malerei, Collage, Zeichnung und Graphik sind die Medien dieser Arbeit, die Ökonomie des Wesentlichen bestimmt ihr inneres Gesetz und auch das Material. Sie schützt vor Stilisierungen ebenso wie vor aufgeregten Künstlichkeiten. Böttchers Arbeiten erzählen nicht, sie sind aber auch nicht meditativ. Irgendwie scheinen sie den Unterschied von Natur und Kultur nicht zu kennen, obwohl sie ganz der Kunst angehören.«
— MATTHIAS FLÜGGE — im Katalog zur Ausstellung


Biografisches

1946 in Oberdorla, Thüringen geboren
1964–67 Abitur, Lehre und Arbeit als Steinmetz
1967–72 Studium der Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Herbert Kunze und Gerhard Kettner
1972–80 freischaffend in Berlin und Dresden
seit 1973 Ausstellungen im In- und Ausland
1980–83 Meisterschüler der Akademie der Künste der DDR bei Werner Stötzer, Beginn der bildhauerischen Arbeit
seit 1983 freischaffend in Berlin
seit 1991 auch in Stabeshöhe, Uckermark
2000 Lehrauftrag für Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee