Bedenkt man, dass die letzte museale Dresdner Einzelschau des Künstlers 1994 (Staatliche Kunstsammlungen) zu sehen war und die letzte Ausstellung in Sachsen (Kunstsammlungen Chemnitz) fast zehn Jahre zurückliegt, scheint es obsolet, weitere Argumente für eine Dresdner Ausstellung mit aktuellen Arbeiten des Künstlers anzuführen.Bedenkt man, dass die letzte museale Dresdner Einzelschau des Künstlers 1994 (Staatliche Kunstsammlungen) zu sehen war und die letzte Ausstellung in Sachsen (Kunstsammlungen Chemnitz) fast zehn Jahre zurückliegt, scheint es obsolet, weitere Argumente für eine Dresdner Ausstellung mit aktuellen Arbeiten des Künstlers anzuführen.
Dass die Ausstellung im Leonhardi-Museum stattfindet, liegt an der Programmatik unseres Hauses ebenso wie an der langen Liaison, die Göschel mit diesem Museum verbindet: 1975 fand hier seine erste Einzelausstellung statt, 1981 zeigte er hier erneut aktuelle Arbeiten. Überdies war Göschel von 1975–1983 Mitglied (1976–1979 auch Leiter) der AG Leonhardi, auf deren Arbeit der Ruf unseres Hauses zu DDR-Zeiten als wichtiger Ort zeitgenössischer, nonkonformer Kunst gründete.
»Eberhard Göschels Arbeit kommt ohne ironische Reflexionen von Politik und Gesellschaft aus, sie ist allein aus individuellen Erfahrungen und Erlebnissen hervorgegangen, solchen der Wirklichkeit, der Natur und der Kunst. Sie verweigert jede Narration und ist doch in ihrer Geschichte und ihrem Zusammenhang als eine große Lebenserzählung des Künstlers lesbar. Und die handelt von der Zeit und vom Licht, davon wie die Farben Licht in sich aufnehmen, wie das Licht in der Zeit schwer werden kann, wenn es sich gleichsam in Farben materialisiert. Es gibt kein Spektrum in Göschels Farbenlehre, es gibt nur eine schmale, vielfach gebrochene Skala zwischen Dunkelocker und verschwindenden Blaus, vibrierendem Weiß hin zu einer reichen Tonalität der Unfarbe Schwarz. (…)
Die Bilder tragen Titel. Sie heißen ‚Endfassung’, ‚Streifenbild’, ,Mondlicht’, ,Schleierhaft’ … Oft geben Maler ihren Bildern Titel, die sie unterscheidbar machen. Andere teilen mit, was der Betrachter sieht oder sehen soll und wieder andere stellen des Künstlers Bildungshintergrund unter Beweis. Bei Göschel scheint das anders zu sein. Seine Titel ergehen sich in freien Assoziationen, wir können ihnen folgen oder etwas ganz anderes sehen. Landschaften etwa, Gewächs und Gestrüpp, Geröll oder funkelndes Mineral. Organisches und Unorganisches, Phänomene des Übergangs, Sedimente auch hier.«
— MATTHIAS FLÜGGE — im Katalog zur Ausstellung, 2013
Zur Eröffnung am Mittwoch, dem 20. März um 20 Uhr sprach Matthias Flügge.
Der Künstler war zur Eröffnung anwesend.
Biographisches
- geboren am 28. März 1943 in Bubenreuth
- Kindheit in Königstein/Sächsische Schweiz
- Abitur und Gebrauchswerberlehre in Pirna
- Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden
- Meisterschüler in Berlin
- Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste
- lebt und arbeitet in Dresden und Fürstenau