Das Leonhardi-Museum widmet sich mit der Ausstellung einmal mehr seiner Spezialstrecke »Zeichenkunst« und knüpft gleichzeitig weiter am Netz der Dresdner Kunstzusammenhänge: Einige von Kettners Schülern wie Hanns Schimansky und Holger John sowie Nachfolger auf seiner Professur an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden wie Elke Hopfe und Wolfram Adalbert Scheffler waren in unserem Haus bereits zu sehen.
Zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, dem 30. November um 20 Uhr sprach Frau Dr. Fröhlich-Schauseil.
»Unabhängig davon, was sein Schaffen für den Künstler selbst bedeutete und wie es im zeitlichen Kontext des halben Jahrhunderts von 1943 bis 1992 verstanden wurde, lassen uns Gerhard Kettners Zeichnungen etwas von der Einmaligkeit des einzelnen Menschen und seiner Wahrnehmung erfahren. Bis zum Schluss […] sind es die Körper und Gesichter von Menschen, die als Zeichenanlass wie zur Betrachtung in doppeltem Sinn von anhaltendem Interesse sind.«
— ANKE FRÖHLICH-SCHAUSEIL —
Anke Fröhlich-Schauseil hat zur Ausstellung einen ausführlichen Essay verfasst und diese sowie den dazugehörigen Katalog gemeinsam mit Bernd Heise eingerichtet, große Hilfe erhielten sie dabei von Marlies Giebe. Leihgaben kommen außerdem aus dem Kupferstich-Kabinett Dresden, dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst und aus Privatbesitz. Es werden ca. 65 Zeichnungen aus allen Phasen von Kettners Schaffen und zudem etliche Skizzen zu sehen sein.
Biographisches
Gerhard Kettner wurde 1928 in Mumsdorf/Thüringen geboren. Nach einer Lehre als Lithograf, nach Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft studierte er an der Hochschule für Baukunst und Bildende Künste Weimar und der HfBK Dresden u.a. bei Hans Grundig, Max Schwimmer und Hans Theo Richter. Von 1961 bis kurz vor seinem Tod 1993 lehrte er an der HfBK, deren Rektor er von 1970 bis 1974 sowie von 1979 bis 1981 war.