Aufgewachsen in einer Diktatur des »gesetzten Wir« (Uwe Kolbe), hatte sie beizeiten gelernt, sich den Zwängen und Zumutungen des verordneten Glücks zu entziehen. »Die Gemeinschaft domestiziert die Extreme.« Sie hätte »meine Brüche geglättet. Ich wollte hier nichts verändern, außer mich selbst. Ich hatte es satt, wie die Menschen sich selbst betrogen. So wollte ich nicht alt werden.« Schon früh träumte sie davon, wie August Macke nach Marokko zu fahren, »um in der Ferne mir selbst zu begegnen, einzutauchen in das Opium zügelloser Sonnen.« Sie wollte immer eine Reisende sein und die großen Museen der Welt besuchen, diese Kraftwerke gebündelter Energie, um dort den Giottos, Masaccios, van Eycks, Vermeers, Manets und Turners zu begegnen, »vielleicht auch nur, um einmal einem kleinen Aquarell von Wilhelm Blake gegenüberzustehen.«
Stattdessen ging sie zunächst auf virtuelle Reisen in den Katalogen und Künstlerbüchern der Sächsischen Landesbibliothek. Dort entdeckte sie Arnulf Rainer, Cy Twombly, Francis Bacon. Vor allem Twombly eröffnete ihr neue visuelle Räume. Ihre Professorin an der Dresdner Kunstakademie kannte keinen dieser Künstler. Nach Friseurlehre, Maskenbildnerstudium und Arbeit als Pferdepflegerin an der Vollblutrennbahn in Dresden, machte sie 1980 ihr Diplom in Malerei und Grafik an der Kunstakademie auf der Brühischen Terrasse.
1) Zit. aus einem Brief vom 30.05.1985
2) Unveröffentlichter Text vom 26.03.2002.
Zu ihren schönsten Arbeiten gehören die aus Texten, Zeichnungen, Aquarellen, Ansichtskarten und Fotos collagierten Tagebücher über Reisen nach Kenia, Indonesien, Brasilien, oder Hawaii
Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, dem 30.4.2004, 20.00 Uhr sprach Michael Freitag, Berlin.
Die Künstlerin war anwesend.