Vielfalt zeigen,
Bildung erleben

Cornelia Schleime

Von Angesicht zu Angesicht

30. Apr 04 27. Jun 04

Öffnungszeiten
Di – Fr: 14:00 – 18:00
Sa / So: 10:00 – 18:00

24. – 25. Dez / 31. Dez – 1. Jan: geschlossen
Eintritt
4 € pro Person
Freitag ab 14:00 freier Eintritt (ausgenommen Feiertage)
KI generiert: Das Bild zeigt ein Kind in traditioneller bayerischer Tracht mit einem Hut und einem Lederhosenhemd. Der Hintergrund ist in einem einheitlichen Orangenton gehalten.»Kleiner Tiroler«, 2001, Acryl / Schellack / Asphaltlack auf Leinen, 200 x 160 cm | © Cornelia Schleime

Cornelia Schleime: Ich male, also bin ich

Cornelia Schleime ist eine Künstlerin, die sich weder damals in der DDR noch später auf dem westlichen Kunstparkett vereinnahmen ließ. Mit ihren Lebensstationen wandelte sich ihre Kunst. Nie gab sie sich mit dem gerade Erreichten zufrieden. Sie legte sich zu keinem Zeitpunkt auf einen einmal gefundenen Stil fest. Ihre Bilder sind immer auch ein lebendiger Teil von ihr selbst. Sie bilden keine Welt ab, denn die »Welt, das Reale, ist kein Objekt. Sie ist ein Prozess« (John Cage). Von Bildern, die sie gerade gemalt hatte, kann sie sich oft lange nicht trennen. Sie sind für sie keine Objekte, sondern Subjekte, die sich durch das Licht im Tagesrhythmus verändern, deren Farbhaut dünn ist und zerreißen kann, wenn man gegen sie stößt. »Es ist ihr Leben, das sie angreifbar macht und so ist auch meines.« (1.

Aufgewachsen in einer Diktatur des »gesetzten Wir« (Uwe Kolbe), hatte sie beizeiten gelernt, sich den Zwängen und Zumutungen des verordneten Glücks zu entziehen. »Die Gemeinschaft domestiziert die Extreme.« Sie hätte »meine Brüche geglättet. Ich wollte hier nichts verändern, außer mich selbst. Ich hatte es satt, wie die Menschen sich selbst betrogen. So wollte ich nicht alt werden.« Schon früh träumte sie davon, wie August Macke nach Marokko zu fahren, »um in der Ferne mir selbst zu begegnen, einzutauchen in das Opium zügelloser Sonnen.« Sie wollte immer eine Reisende sein und die großen Museen der Welt besuchen, diese Kraftwerke gebündelter Energie, um dort den Giottos, Masaccios, van Eycks, Vermeers, Manets und Turners zu begegnen, »vielleicht auch nur, um einmal einem kleinen Aquarell von Wilhelm Blake gegenüberzustehen.«

Stattdessen ging sie zunächst auf virtuelle Reisen in den Katalogen und Künstlerbüchern der Sächsischen Landesbibliothek. Dort entdeckte sie Arnulf Rainer, Cy Twombly, Francis Bacon. Vor allem Twombly eröffnete ihr neue visuelle Räume. Ihre Professorin an der Dresdner Kunstakademie kannte keinen dieser Künstler. Nach Friseurlehre, Maskenbildnerstudium und Arbeit als Pferdepflegerin an der Vollblutrennbahn in Dresden, machte sie 1980 ihr Diplom in Malerei und Grafik an der Kunstakademie auf der Brühischen Terrasse.

1) Zit. aus einem Brief vom 30.05.1985
2) Unveröffentlichter Text vom 26.03.2002. 

Zu ihren schönsten Arbeiten gehören die aus Texten, Zeichnungen, Aquarellen, Ansichtskarten und Fotos collagierten Tagebücher über Reisen nach Kenia, Indonesien, Brasilien, oder Hawaii

Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, dem 30.4.2004, 20.00 Uhr sprach Michael Freitag, Berlin. 

Die Künstlerin war anwesend.

KI generiert: Das Bild zeigt einen Ausstellungsraum in einer Kunstgalerie mit mehreren großformatigen Porträts an den Wänden. Der Boden ist aus hellem Holzparkett, und eine große Deckenleuchte beleuchtet den Raum.© Leonhardi-Museum / PR

Katalog

Zur Ausstellung erschien ein Katalog.