»Richau gehört zu den Fotografen, die, ohne auf Nachdenklichkeit zu verzichten, doch vor allem mit der Seele sehen. Der vordergründig berichtende Gestus seiner Bilder sollte nicht zu einschichtigen Interpretationen verleiten. Diese aufs Papier belichteten Blicke auf die Welt erzählen vor allem über den, der da blickt. […] Sich selbst immer ernst nehmen bei jeder Kamera-Begegnung, im Guten wie im Schlimmen – so sichert Richau seinen Bildern das Unverzichtbare: Authentizität«
— WOLFGANG KIL zum Werkkomplex HORIZONT —
Die Ausstellung im Leonhard-Museum ist der Versuch einer Retrospektive aus Anlass des 65. Geburtstags Joachim Richaus, die sein 40-jähriges Werk vorstellt. Dabei zeigt(e) jede der vier Ausstellungsstation (Stadtgalerie Kiel, Alfred Erhardt-Stiftung Berlin, Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, Leonhardi-Museum Dresden) schwerpunktmäßig andere Facetten seines Werkes. Im Leonhardi-Museum sind 98 Fotografien zu sehen, darunter Bilder aus seinem ersten Werkkomplex »HORIZONT oder die Illusion der Fremde« (eine Auswahl aus den Zyklen »Bilder aus Beerfelde, 1984 – 1987«, »Berliner Traum, 1986 – 90«, Land ohne Übergang, 1992 – 93« und »finales, 1994« sowie aus dem Komplex »FRAGMENT oder die Gegenwart des Zweifels«.
Zur Eröffnung am Freitag, dem 1. Juni um 20 Uhr sprach Matthias Flügge.
Der Künstler war anwesend.
Biographisches
Jochim Richau wurde 1952 in (Ost-)Berlin geboren. Er lebt in Berlin und der Uckermark. Seit 1983 ist er freischaffend fotografisch tätig. Die Realisierung seiner verschiedenen Zyklen denkt der Künstler immer in Betracht auf die Veröffentlichung sowohl in Ausstellungen als auch in Büchern als einer eigenen Form seiner Arbeit. Neben diesen Publikationen kann Richau auf zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, Beteiligungen an Festivals (Turin, Arles), mehrere Stipendien und Preise, Ankäufe durch Institutionen, Museen und Privatsammlungen verweisen.