The artworks by Eduard Leonhardi are not on view during the Wilhelm Müller exhibition.
Show diversity,
experience education

Olaf Holzapfel

Region

22. Sep 12 30. Dec 12

KI generiert: Das Bild zeigt ein Kunstwerk, bei dem ein dickes, zusammengerolltes Seil diagonal auf einem an die Wand gelehnten Holzstück ruht. Das Werk kombiniert natürliche Materialien in einer minimalistischen, skulpturalen Form.»Lichtbild Linien – Vertikalen Ecke«, 2012, Heu, Eschenholz, 225 × 200 × 28 cm | © Olaf Holzapfel

Olaf Holzapfels Ausstellung »REGION« im Leonhardi-Museum Dresden umkreist die mannigfachen Beziehungen zwischen regionalen landschaftlichen Gegebenheiten, Materialien und den daraus hervorgegangenen Techniken.
Er zeigt zwei mit traditionellen Techniken hergestellte Werkgruppen: Zum einen eine Reihe geometrischer geflochtener Heu-Figuren, die sowohl auf das allgemeine Motiv des Landlebens als auch auf die sorbische Leidenschaft für abstrakte Muster in den traditionellen Trachten verweisen. Zum anderen eine Gruppe skulpturaler Holzkonstruktionen, die sich mit der Formensprache des Fachwerks auseinandersetzen. Für Holzapfel repräsentieren diese Holzkonstruktionen mehr als nur einen praktisch-traditionellen Formenkanon: sie zeigen eine auf das Wesentliche reduzierte und in seinen Zusammenhängen visuell nachvollziehbare Möglichkeit, die Welt in einem Linienmodell zu beschreiben. Die Holzskulpturen nehmen Bezug auf angewandte Architekturen wie sie in der Lausitz und im Erzgebirge in reicher Vielfalt zu finden sind und in ihrer Eigenart Wissen über die jeweiligen klimatischen Verhältnisse und topografischen Bedingungen verraten.
Die Ausstellung ist auch ein zeitgenössischer Dialog Olaf Holzapfels mit anderen Künstlern der Dresdner Region, die zu ihrer Zeit und nach genauer Beobachtung auf die Gegebenheiten reagierten; so mit Eduard Leonhardi selbst, mit dem Fotografie-Pionier Hermann Krone, dem Konstruktivisten Hermann Glöckner sowie mit Curt Querner, einem frühen Vertreter der Neuen Sachlichkeit, der später seine Motive im Alltagsleben seines Heimatortes Börnchen fand.

»Die Landschaft und die Verwendung der Materialien: das eigentliche Thema dieses unsentimentalen Dialogs, der sich quer durch die Generationen zieht und von divergierenden Weltanschauungen geprägt ist, könnte demzufolge gut die uralte, stets aktuelle »Frage nach der Technik« sein. Und der moderne westliche Geist, mit all seiner dogmatischen Beschränktheit und dem veralteten Glauben an die kartesische Unterteilung in Natur und Kultur, muss lernen, diese Frage wieder neu zu formulieren, sich diese wieder neu zu stellen, in einem neu erwachten Bewusstsein, daß diese sogenannte Frage nach der Technik auch immer eine Frage nach der Natur ist – beziehungsweise eine, die uns die Natur zum Teil selbst beantworten kann. Olaf Holzapfels Werk, aus Heu und Holz und Epoxid und Tinte, trägt dazu bei, ihr eine Stimme zu verleihen.«
(Dieter Roelstraete im Katalog zur Ausstellung)

Zur Eröffnung am Freitag, dem 21.9.2012 sprach Dr. Carina Plath.

Für Leihgaben danken wir u. a. der SLUB Dresden, der Hermann-Krone-Sammlung der TU Dresden, der TU Bergakademie Freiberg, dem Kulturzentrum Schleife und Fischer Kunsthandel & Edition Berlin.


Olaf Holzapfel – Biografisches

geboren 1969 in Görlitz
lebt und arbeitet in Dresden und Berlin

1996 – 2001
Studium Malerei, HfBK Dresden bei Prof. Ralf Kerbach

2001 – 2002
Research Student, NID Ahmedabad Indien bei Prof. Singanapalli Balaram

2002
Artist in Residence, Columbia University, New York

2006 – 2008
Gastprofessur, Kunstakademie Karlsruhe

2008 – 2010
Gastprofessur, HfBK Hamburg

KI generiert: Das Bild zeigt eine Holzskulptur, die auf einer weißen Fläche steht, mit dem Namen "Olaf Holzapfel" am oberen Rand. Die Skulptur besteht aus mehreren ineinander verschachtelten Holzbalken, die eine abstrakte Struktur formen.