Frank Höhler, Thomas Kläber, Jürgen Matschie und Luc Saalfeld haben die aktuellen Gegebenheiten Eisenhüttenstadts mit der Kamera festgehalten. Höhler widmet sich vor allem den Menschen, den Hiergebliebenen und denen, die hergeschwemmt wurden, Flüchtlingen und Asylbewerbern. Saalfelds Blick ist der klassischer Schwarzweiß-Fotografie – voller Poesie, aber auch voller Aufmerksamkeit für Brüche und sonderbare Details. Kläbers Bilder verdichten sich zur Dokumentation einer subjektiv empfundenen Wirklichkeit zwischen Abrissplatte, Birkenwald, Randzonenästhetik und den Resten der Schwerindustrie. Matschie lässt die Dinge in Dialoge miteinander treten: alte und neue Strukturen, Milchbar und Tuning-Service, Beauty-Shop und Freikirche.
Die vier Künstler nähern sich dem ehemaligen Umfassungsrahmen ökonomischer Funktionen und seinen heutigen Bewohnern mit ihrem jeweils individuell geprägten Wahrnehmungsstil. Im Ergebnis entsteht zwangsläufig kein objektiver Eisenhüttenstadt-Bilderbogen, sondern ein Puzzle aus visuellen Fundstücken, das am Beispiel Eisenhüttenstadts auch fragt: »Wie funktioniert Wahrnehmung, was nehmen wir für wahr?«
Zur Eröffnung am Freitag, dem 11. Juli um 20 Uhr sprach Dr. Andreas Krase, Technische Sammlungen Dresden.
Die Künstler waren zur Eröffnung anwesend.
Die Ausstellung umfasste ca. 100 Fotografien.