Ob Ines Beyer mit filigranen Stickarbeiten Privatem nachspürt, in Bearbeitungen von Zeitungsseiten dem Verhältnis von Text und Bild oder in ihren »Bauteilsätzen« der Überzeugungskraft des Bildes an sich, ob sie mit ihrer Versuchsreihe zu Bildstrukturen dem Geheimnis des Rasters näherzukommen versucht, immer ist Ines Beyers Tun auch ein Akt der Selbstbeobachtung, eine Erforschung des Zusammenhangs zwischen Künstler-Ich und Werkgenese.
»Es ist die Kombination von komplexen Inhalten und eigenwilligen, ästhetisch überzeugenden Bildfindungen in unterschiedlich kombinierten Techniken, welche die künstlerischen Arbeiten von Ines Beyer so außergewöhnlich macht. Sie vermögen es, auf eine ganz subtile Weise beim Betrachter im ersten Moment der Begegnung Aufmerksamkeit zu wecken und ihn anzuhalten, die Werke grundlegender zu befragen. Lässt er sich weiter darauf ein, wird er aus der intensiven Beschäftigung mit dem Werk nicht so schnell wieder entlassen.«
— KONSTANZE RUDERT —
Nachdem Ines Beyer 2015 mit ihrer Teilnahme an der Gruppen-Ausstellung »Disegno. Zeichenkunst für das 21. Jahrhundert« im Kupferstich-Kabinett Dresden einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde, zeigt das Leonhardi-Museum mit »Handlungsspielraum« die erste Einzelausstellung der Künstlerin mit ca. 60 Werken aus den Jahren 2000 – 2017 mit wichtigen Leihgaben aus der Staatlichen Graphischen Sammlung München, dem Kupferstich-Kabinett Dresden und dem Kunstfonds des Freistaates Sachsen. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Katalog begleitet.
Zur Eröffnung am Freitag, dem 1. Dezember um 20 Uhr sprach Dr. Michael Hering, Direktor der Staatlichen Graphischen Sammlung München.
Die Künstlerin war zur Eröffnung anwesend.
Ausstellung und Katalog wurden gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
Katalog
Zur Ausstellung erschien ein Katalog.