Nach einer Porzellanmahlerlehre und ein paar Jahren als »Indischmaler« in der Meißner Manufaktur studierte Jürgen Wenzel, Jahrgang 1950, Malerei an der HfBK Dresden und sorgte in den 1980er Jahren mit seinen Schlachthausbildern überregional für Aufsehen. 1988 war er als einer von nur 13 Künstlern aus der DDR an der »Zeitvergleich«-Ausstellung in (West-)Berlin beteiligt. Gemeinsam mit Bernd Hahn, Anton Paul Kammerer und Andreas Küchler gründete und betrieb er die legendäre Werkstattgemeinschaft B53, mit der er schon zu DDR-Zeiten für sich und seine Mitstreiter ein selbstbestimmtes, auch materiell unabhängiges Lebens- und Geschäftsmodell entwickeln konnte.
Seit dieser Zeit war Jürgen Wenzel als Künstler in Dresden präsent, man meint ihn zu kennen. Doch seit einigen Jahren hat sich seine Palette verändert. Die immer schon heftig eingesetzte Farbe wurde nächtlicher, dunkler, es scheint ein wenig, als würde das memento mori zu einem bestimmenden Lebensgefühl, das sich auch in Wenzels Werk niederschlägt – nicht zuletzt in seinen Selbstbildnissen, denen in unserer Ausstellung ein eigener Raum sowie ein Katalog gewidmet war. Daneben zeigten wir jüngste Gemälde des Künstlers sowie ausgewählte Zeichnungen, darunter erstmals frühe Studienblätter einer Reise nach Moskau und Istra.
»Mein Problem ist es, eine Malerei zu machen, welche auch über einen längeren Zeitraum zu ertragen ist. Meine Kriterien sind einfach, und ich hoffe, dass sie den Bildern zu entnehmen sind.« JÜRGEN WENZEL
Katalog
Zur Ausstellung erschien ein Katalog und eine limitierte Vorzugsausgabe.