Vielfalt zeigen,
Bildung erleben

Jürgen Wenzel

Malerei und Zeichnung

28. Jan 23 10. Apr 23

Öffnungszeiten
Di – Fr: 14:00 – 18:00
Sa / So: 10:00 – 18:00

24. – 25. Dez / 31. Dez – 1. Jan: geschlossen
Eintritt
4 € pro Person
Freitag ab 14:00 freier Eintritt (ausgenommen Feiertage)
KI generiert: Das Bild zeigt ein Porträt eines älteren Mannes, der eine Pfeife raucht, mit einer Mütze auf dem Kopf. Der Malstil ist grob und texturiert, wobei dunkle Farben dominieren.Selbst · 2015/18 · Öl auf Hartfaser · 52,5 × 63,5 cm · Privatbesitz | © Jürgen Wenzel, Privatbesitz

Jürgen Wenzel leitete in den 1980er Jahren für einige Zeit die »Arbeitsgemeinschaft Leonhardi-Museum«, er war unserem Haus also verbunden. Das allein wäre noch kein hinreichender Anlass für eine Werksausstellung mehr als drei Jahrzehnte später – doch Wenzel war auch ein außergewöhnlicher Maler. Einer, der sich herrschenden Kunstdiskursen nie verpflichtet fühlte, einer der ein wenig aus der Zeit gefallen scheint. Ein Handwerker, der unbeeindruckt von den Eitelkeiten eines schnelllebigen Kunstmarktes im Stile der holländischen Genre- und Stilllebenmalerei Werke für ein Publikum schafft, das ihm die Treue hält – für ein Publikum, das sich auch immer wieder erneuert.

Nach einer Porzellanmahlerlehre und ein paar Jahren als »Indischmaler« in der Meißner Manufaktur studierte Jürgen Wenzel, Jahrgang 1950, Malerei an der HfBK Dresden und sorgte in den 1980er Jahren mit seinen Schlachthausbildern überregional für Aufsehen. 1988 war er als einer von nur 13 Künstlern aus der DDR an der »Zeitvergleich«-Ausstellung in (West-)Berlin beteiligt. Gemeinsam mit Bernd Hahn, Anton Paul Kammerer und Andreas Küchler gründete und betrieb er die legendäre Werkstattgemeinschaft B53, mit der er schon zu DDR-Zeiten für sich und seine Mitstreiter ein selbstbestimmtes, auch materiell unabhängiges Lebens- und Geschäftsmodell entwickeln konnte.

Seit dieser Zeit war Jürgen Wenzel als Künstler in Dresden präsent, man meint ihn zu kennen. Doch seit einigen Jahren hat sich seine Palette verändert. Die immer schon heftig eingesetzte Farbe wurde nächtlicher, dunkler, es scheint ein wenig, als würde das memento mori zu einem bestimmenden Lebensgefühl, das sich auch in Wenzels Werk niederschlägt – nicht zuletzt in seinen Selbstbildnissen, denen in unserer Ausstellung ein eigener Raum sowie ein Katalog gewidmet war. Daneben zeigten wir jüngste Gemälde des Künstlers sowie ausgewählte Zeichnungen, darunter erstmals frühe Studienblätter einer Reise nach Moskau und Istra.

»Mein Problem ist es, eine Malerei zu machen, welche auch über einen längeren Zeitraum zu ertragen ist. Meine Kriterien sind einfach, und ich hoffe, dass sie den Bildern zu entnehmen sind.« JÜRGEN WENZEL

LM Jürgen Wenzel Raum© Leonhardi-Museum / PR

Zur Eröffnung am 27. Januar 2023 sprach Matthias Flügge.

Biographisches

Jürgen Wenzel wurde 1950 in Annaberg (Erzgebirge) geboren, absolvierte später in Meißen eine Ausbildung zum Porzellanmaler und arbeitete einige Jahre als solcher in der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen. Seit seinem Studium der Malerei und Grafik an der HfBK Dresden von 1975 bis 1980 war er als freischaffender Maler tätig. Jürgen Wenzel starb im Dezember 2023 in Dohna bei Dresden.

Katalog

Zur Ausstellung erschien ein Katalog und eine limitierte Vorzugsausgabe.