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Vielfalt zeigen,
Bildung erleben

Barbara Klemm

OSTEN – Bilder aus Osteuropa und der DDR

30. Nov 19 8. Mär 20

Öffnungszeiten
Di – Fr: 14:00 – 18:00
Sa / So: 10:00 – 18:00
Eintritt
4 € pro Person
Freitag ab 14:00 freier Eintritt (ausgenommen Feiertage)
KI generiert: Das Bild zeigt drei Menschen, die auf einer Holzkonstruktion sitzen und über die Berliner Mauer blicken. An der Mauer sind Graffitis mit politischen Botschaften zu sehen.Blick über die Mauer, Westberlin, 1977 | © Barbara Klemm

Bleibt man heute beim Durchblättern der Frankfurter Allgemeinen Zeitung an einem Bild wirklich hängen, steht zumeist »Archiv Barbara Klemm« darunter. Fünfunddreißig Jahre lang war Barbara Klemm im Auftrag der FAZ unterwegs und hat in dieser Zeit fotografische Ikonen geschaffen: Das Treffen von Breschnew und Willy Brandt zum Beispiel, das 1973 das Verhältnis zwischen West und Ost in neue Bahnen lenkte, oder auch die Dresdner Rede von Helmut Kohl im Dezember 1989, die das Ende der sogenannten friedlichen Revolution markierte, begleitet von aggressiv vorgetragenen Forderungen nach vermeintlich heilsbringendem und schnellstmöglichem Anschluss des Ostens an den Westen mit seinen trügerischen Konsumversprechen. Auch im Leonhardi-Museum sind einige dieser Bilder zu sehen, aber hier – wie im gesamten Werk Klemms – setzen sie nur Akzente. Das Essenzielle dieses Werkes entstand auf den Reisen der Fotografin abseits der nachrichtenwirksamen Ereignisse vor und unmittelbar nach dem Untergang des Ostblocks, als die herbeigesehnte neue Zeit die bis dahin gültige Normalität fraß. Barbara Klemm hat sich diesem Vorgang sehr behutsam genähert, die von ihr eingefangenen Momente verweigern jede Eindeutigkeit. Eine große Offenheit und Neugier auf das Fremde, das scheinbar vom eigenen Leben so weit entfernt ist und doch nur eine andere Facette menschlichen Lebens darstellt, sind prägend für Klemms Werk. Und darin begegnet sie diesem Fremden mit etwas, das heute so wenig selbstverständlich ist: mit Zuneigung.

»Barbara Klemms Bilder vom Osten erzählen […] von der Doppelbödigkeit der Begegnungen und Erfahrungen, von Empathie und Distanz, Abstraktion und Einfühlung ebenso wie von der Möglichkeit der Fotografe, Geschichte nicht nur in Erinnerung zu rufen, sondern sie im Wortsinn zu vergegenwärtigen.«
– MATTHIAS FLÜGGE –

Zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, dem 29. November 2019 sprach Matthias Flügge.

Die Künstlerin war zur Eröffnung anwesend.


KI generiert: Das Bild zeigt einen weißen Galerieraum mit Holzboden, in dem an den Wänden mehrere gerahmte Fotografien symmetrisch aufgehängt sind. Ein großes Oberlicht beleuchtet den Raum von oben.© Leonhardi-Museum / PR

Biographisches
Barbara Klemm wurde 1939 in Münster geboren und wuchs in Karlsruhe auf. Nach einer Fotografenlehre begann sie 1959 bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) im Fotolabor zu arbeiten und veröffentlichte daneben erste Bilder. Von 1970 bis 2004 war sie Redaktionsfotografin bei der FAZ mit dem Schwerpunkt Politik und Feuilleton. Parallel erschienen ihre Fotografien in Büchern, Wochenzeitschriften und Magazinen. Seit 2000 ist Barbara Klemm Honorarprofessorin an der Fachhochschule Darmstadt. Ihre Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Katalog

Zur Ausstellung erschien ein Katalog.