In dieser als freier Denkraum konzipierten Ausstellung werden die Zehn Gebote nicht theologischen Überlegungen unterzogen, sondern in Bildern, Artefakten und Texten in einer offenen Weise gespiegelt. Das methodische Vorbild ist Krysztof Kieslowskis zehnteilige Filmreihe zum Dekalog aus den Jahren 1988/89, das er wie folgt beschrieben hat: »Ich habe mir eine Art Spiel mit dem Zuschauer zur Regel gemacht. Ich sage zu ihm: DEKALOG, EINS. Er schaut sich den Film an, und dann möchte er herausfinden, was das bedeutet. Er beginnt, nach dem Gebot zu suchen. Ob er es will oder nicht, zwingt er sich zu einer gewissen intellektuellen Anstrengung. Und ich wünsche mir, daß er diese Anstrengung unternimmt, weil ich den Zuschauer ernst nehme.«
»Bei dem Gedanken an die horrende Diskrepanz zwischen dem frommen Regelwerk und unserer enthemmten, säkularen Gegenwart wurde die Fragwürdigkeit zum normalen Begleiter dieses Unternehmens. Wir lebten in der Gewissheit, dass die gesellschaftlichen und politischen Ereignisse dieser Jahre uns helfen würden, die apokalyptische Dissonanz unserer Gegenwart medial zu erkunden. Was uns getragen hat, war die Lust an einem assoziativen Spiel.«
— EUGEN BLUME — in der Eröffnungsrede
Zur Eröffnung am Freitag, dem 6. September 2019 sprach Eugen Blume.
Gezeigt wurden u. a. Arbeiten von Anna und Bernhard Blume, Josef Beuys, Barbara Klemm, Heiner Müller, Julian Röder, Klaus Staeck, Guido van der Werve, Remi Zaugg.
Die Ausstellung war eine Übersetzung der gleichnamigen Ausstellungsfolge in der Guardini-Galerie – ein Projekt von Eugen Blume, Matthias Flügge, Frizzi Krella und Mark Lammert, entstanden als eine Kooperation der Guardini Stiftung und der Stiftung St. Matthäus, der Kulturstiftung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Katalog
Zur Ausstellung erschien ein Katalog.