Seit dem Beginn seines Künstlerlebens hat Jürgen Köhler sich ganz auf das Zeichnen konzentriert. Obgleich mit der Ikonografie der Kunstgeschichte bestens vertraut, haben seine Werke nichts Virtuoses, erinnern an Kinderzeichnungen oder surreale, mittelalterliche Allegorien. Sie erscheinen andererseits jedoch oft sorgsam kontrolliert und konstruiert, mit dem Lineal gezogene Linien sind keine Seltenheit. Ob in seinen seltsamen Figurationen, die nicht nur dem europäischen Bildverständnis entstammen, oder in seinen »City Scapes«, von urbanen Strukturen angeregten Abstraktionen – Jürgen Köhler schafft Bilder, die an unsere verborgenen und verschütteten Erinnerungen, Fantasien und Ängste rühren. Seine Werke haben nichts Ideologisches, keine Programmatik, keine Botschaft. Sie sind den Abgründen des Unbewussten verpflichtet, ihre Deutung, ihr Zugang zum Geist durch die Sinne werden von Betrachter zu Betrachter höchst unterschiedlich sein.
Ausstellung und Katalog sind ein Gemeinschaftsprojekt der Galerie Pankow Berlin und des Leonhardi-Museums Dresden.