Die Ausstellung zeigt mit mehr als 130 Fotografien aus vier Jahrzehnten zum ersten Mal in Dresden einen repräsentativen Querschnitt durch das Porträtwerk und die Reportagefotografie von Roger Melis (1940–2009).
Im Zentrum der Retrospektive stehen die legendären Porträt von Schriftstellern und bildenden Künstlern, mit denen Roger Melis maßgeblich das »Antlitz« der ostdeutschen Kultur geprägt hat. Fotografien, wie die der erschöpften Anna Seghers, von Wolf Biermann auf der Weidendammer Brücke oder Sarah Kirsch auf ihren Ausreisekisten sind durch ihre zeitgeschichtliche Bedeutung im Laufe der Jahre zu »Ikonen« geworden. In zeitlicher Anordnung vergegenwärtigen sie in der Ausstellung auch noch einmal das bewegte geistige Leben der ostdeutschen Kulturszene von den frühen sechziger Jahren bis hin zur subkulturelle Aufbruchsbewegung der späten achtziger Jahre.
Als Bildreporter und als Flaneur bereiste Melis drei Jahrzehnte lang von Berlin aus die DDR als ein Land, das er unter der Herrschaft der SED oft als »still« und erstarrt empfand. In atmosphärisch dichten, oft symbolhaften Fotografien dokumentierte er als »Meister des ostdeutschen Fotorealismus« (Die Zeit) das alltägliche Leben der Menschen in Stadt und Land und beleuchtete ihre Arbeits- und Lebensbedingungen. Neben eindringlichen Porträts von Kindern, Jugendlichen, Handwerkern, Industrie-, Land- und Forstarbeitern nehmen dabei die frühen Aufnahmen aus Dresden und Meißen einen besonderen Platz in dieser Ausstellung ein.
Anlässlich der von Mathias Bertram kuratierten Ausstellung erscheint ein Katalogbuch mit Texten von Eugen Blume und Uwe Kolbe, das die Serie »Die Künstler vom Prenzlauer Berg« erstmals in ihrem ganzen Umfang zeigt.
Zur Eröffnung am Freitag, dem 26. Juni 2025 sprechen Eugen Blume und Mathias Bertram.